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Meine Rente - Wie komme ich an das benötigte Kapital?

Wie komme ich an das benötigte Kapital?

In meinem letzten Beitrag zum Thema Rente habe ich mich damit beschäftigt, wie hoch das Kapital sein muss, um meine Renten Lücke zu schließen. Das Ergebnis war eine hohe 6-stellige Summe, die es nun zu sparen gilt.
In diesem Artikel beschreibe ich meine 5 Schritte, mit denen ich meine Finanzen für die Rente optimiere.
Nach einer generellen Bestandsaufnahme kommt eine Optimierung der Ausgaben. Um die Finanzen besser in den Griff zu bekommen werde ich sie etwas anders organisieren. Meine Sparquote orientiert sich dann an dem neu entstandenen Bild. Zuletzt kommt noch ein Review der Ergebnisse und ein Brainstorming der nächsten Schritte.
Meine bisherige Situation war die, dass wir immer genug Geld hatten. Wir haben keinen extrem teuren Lebensstil. Aber den einen oder anderen Luxus gönnen wir uns schon. Einmal die Woche zum Essen gehen, ist immer drin. Aber es muss ja nicht unbedingt ein Sterne Restaurant sein.
Dieses Niveau möchten wir im Moment auch nicht aufgeben. Um trotzdem einen Schritt näher der geschlossenen Rentenlücke zu kommen, beschränke ich mich zunächst auch die Quick Wins. Mit etwas Aufwand, wird so, eine höhere Sparquote erziehlt werden.

Schritt 1: Überblick über die monatlichen Kosten gewinnen.

Das Geld hat immer gereicht. So war es am einfachsten, alles laufen zu lassen. Das werden wir nun ändern. Ich habe unsere kompletten Ausgaben des letzten Jahres auf den Kreditkarten und dem Giro Konto durchforstet. Ergebnis ist eine XLS Tabelle aller Ausgaben.
Die Tabelle enthält nun für jeden Monat eine Liste der geplanten bzw. unumgänglichen Kosten.

Dabei habe ich auch Ausgaben mit aufgenommen, deren genaue Höhe nur geschätzt werden kann, aber die uns sicher ereilen werden. Ein Beispiel sind unumgänglichen Kosten für Schulmaterialien der Kinder oder die Weihnachtsgeschenke.

Eine zusätzliche Spalte habe ich mir für Bemerkungen gemacht. In dieser werden Aktivitäten wie eine anstehende Kündigung oder der Status vermerkt. 

Eine Option für die Zukunft wäre eine Art Jahres Etat zu planen. In diesem werden für alle Kostenarten gewisse Beträge berücksichtigt. Für den Moment habe ich davon abgesehen, da Themen wie Nahrung, Kleidung und Urlaub bei uns sehr schwer einzuschätzen sind. Die Ausgaben Tabelle bildet nun die  Grundlage für den nächsten Schritt, in dem ich unsere Ausgaben optimiert bzw. teilweise entsorgt habe.

Schritt 2: Optimierung der festen monatlichen Kosten

Im zweiten Schritt habe ich mich damit beschäftigt unnsere monatlichen Ausgaben zu senken, ohne den Lebensstandard zu verändern.
Erste Maßnahmen waren:
  • Neuer Strom Vertrag nach 8 Jahren (ca. 450 EUR Ersparnis pro Jahr)
  • Neuer Gas Vertrag nach 8 Jahren (ca. 400 EUR Ersparnis pro Jahr)
  • Festnetz Vertrag bereinigt um die Miete für ein vor 5 Jahren verschrottetes Speedboard und verschiedene andere nicht genutzte Optionen (ca. 180 EUR Ersparnis pro Jahr)
  • Die beiden Handy Verträge haben wir aktualisieren lassen. Ergebnis war mehr monatliches Datenvolumen, bei niedrigeren Kosten (ca. 150 EUR Ersparnis pro Jahr)
  • Einige Abo’s auf Internetseiten wurden gekündigt. Diese waren halt noch da, wurden aber seit Jahren nicht mehr genutzt. (ca. 220 EUR Ersparnis pro Jahr)
  • Ich bin oder werde kein Mitglied in 3 Vereinen mehr sein. In diesen leistete ich zuletzt nur noch als passives Mitglied meinen Beitrag. (ca. 250 EUR Ersparnis pro Jahr)
Das sind nun bereits 1.650 EUR, die ich in absehbarer Zeit spare. Nach heutigem Kurs also 68 AT&T Aktien mit einer Jahres Dividende von ca. 117 EUR.
Gerade bei Strom und Gas Anbietern ist mir aufgefallen, dass man sehr gut auf die wirklichen Leistungspreise, ohne Bonus, achten muss. Diese sind bei höherem Bonus oft teurer, was einen erneuten Wechsel in einem Jahr notwendig machen würde. So wie ich mich kenne, könnte dies passieren, ist aber nicht sicher. Deshalb habe ich für den Vergleich die Gesamtkosten auf 3 Jahre verwendet.
Bei den Handy Verträgen war ich absolut überrascht, wie man die Kosten dadurch drücken kann, dass man einfach mal bei der Verlängerung einen anderen Tarif wählt.

Schritt 3: Neuorganisation meines Geldes

Wie oben geschrieben, hat das Geld immer gereicht. Ich hatte das Glück, für Ersatzbeschaffungen entweder genug auf dem Giro Konto zu haben oder warten zu können, bis es soweit war.
Das möchte ich nun ändern. Ich habe mir überlegt, wie ich zu einem aktiveren Management meines Geldes komme.
Für Ersatzinvestitionen habe ich zusammen mit meiner Frau einen kleinen Plan gemacht. Was kommt nach heutiger Sicht in den nächsten Jahren auf uns zu. Dabei wurde zwischen „wird sicher kommen“ und „wäre schön“ unterschieden.
Auf der Liste sind so Schwergewichte wie „Erneuerung der Heizung“, „neue Dachfenster“ oder in 3-4 Jahren ein neues Auto gelandet. Mein Ziel ist es, mein Geld dann zur Verfügung zu haben, wenn es benötigt wird. Monatlich wird nun geschaut, ob wir neue Punkte haben oder alte Punkte nach der Anschaffung unsere Planung positiv oder negativ beeinflusst haben.
Ein Beispiel für unsere Ersatzbeschaffungen:
  • Heizung 15000 EUR in 2021
  • Dachfenster 10000 EUR in 2022
  • Auto 30000 EUR in 2024
Wäre schön mal eine neue Haustüre zu haben. Die würde nochmal mit 6.000 EUR zu Buche schlagen.
Angesichts der Zeitpunkte macht es heute keinen Sinn, die gesamten 55.000 – 61.000 EUR auf dem Konto liegen zu haben. So sieht man nicht sofort, wieviel Geld eigentlich jeden Monat gespart werden könnte. Davon abgesehen, dass dieser Betrag gar nicht vorhanden ist.
Um die laufenden Ausgaben und die Ersatzbeschaffungen von einender zu trennen, habe ich nun ein eigenes Konto für unsere Rücklagen eröffnet. Da bei der ING das Extra Konto* keine Kontoführung kostet, war das für mich eine sinnvolle Lösung. Auf dieses Konto flossen nun der Betrag für die Ersatzbeschaffungen der nächsten 2 Jahre
Dazu kam noch ein Wohlfühlpuffer für unvorhergesehenes. Eine Waschmaschine fragt selten, wann sie kaputt gehen darf und meine Frau kann auch nicht 2 Monate warten eine neue zu bekommen. In der Zukunft werde ich dann monatliche Sparraten auf dieses Konto verschieben, um die die nötigen Investitionen zum richtigen Zeitpunkt abdecken zu können.
Damit habe ich am Ende eines Monates Transparenz über unsere Ausgaben.

Schritt 4: Meine Sparquote optimieren

Im Moment habe ich mir selbst eine Investmentquote von 500 EUR pro Monat auferlegt. Ich möchte vermeiden, durch Anfänger Fehler gleich zu viel Geld nachhaltig in den Sand zu setzen.
Für die Zukunft werde ich diese vermutlich aufheben und eher nach verschiedenen Kriterien entscheiden, wann ich in welche Wertpapiere investiere und wieviel Cash übrigbleibt.
Am Ende jeden Monats wird nun das Giro Konto leergeräumt. In manchen Monaten muss ich noch die Ausgaben des nächsten Monats berücksichtigen. Zum Beispiel bei einer jährlichen Zahlung eines Beitrags zur Arbeitsunfähigkeitsversicherung, können Einnahmen und Ausgaben eines Monats leicht ins Minus laufen. Der bestehende Dispo würde dies sicherlich problemlos abfangen, aber warum soll ich Geld für Geld zahlen, das ich doch eigentlich habe.

Zusätzlich werde ich Geld Zuflüsse, die wir nicht sofort zweckgebunden benötigen, gleich auf unser Verrechnungskonto zu übertragen. Das können zum Beispiel Steuerrückzahlungen sein oder natürlich auch der Lotto Gewinn vom nächsten Samstag. 

Schritt 5: Review der Ergebnisse und weitere Schritte

Die ersten Schritte sollten zu einer jährlichen Sparquote von 1.650 EUR führen. In 19 Jahre wären das ca. 31.000 EUR. Das ist noch nicht wirklich viel, aber ein erster Schritt und diese werden noch weitere folgen. Dazu kommt noch mein Verdacht, dass wir auch so noch mehr Geld jeden Monat übrig haben, was on Top kommt.
Ich möchte nicht zu viel auf einmal machen und sehen, was meine ersten Maßnahmen in der Realität bringen. Nachdem ich schon einige kleinere einfachere Schritte vorgenommen habe, werde ich die nächsten 3 Monate sehen, was passiert.
In der Zeit wandern weitere Maßnahmen in ein Backlog. Diese kommen dann in der Zukunft zum Tragen.
Beispiele sind:
  • Versicherungen überprüfen
  • Optimierung der Steuererklärung
  • Kleinere Einkommensoptimierungen, z.B. intensivere Nutzung von Cashback

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