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Meine Rente - Wie viel Kapital benötige ich?





In diesem Artikel befasse ich mich nun mit der Zusammensetzung des zukünftigen Gehalts im Ruhestand. Nach heutigem Stand werde ich 3 Einkommensquellen haben. Dazu gehören die gesetzliche Rente, eine Betriebsrente und die Investments, die ich derzeit tätige.

 In meinem letzten Artikel „Meine Rente - Wie viel Einkommen brauche ich wirklich?“ war das Thema der Einkommensbedarf. Ergebnis war, das ich mich dem Thema derzeit nur von der Seite nähern kann. Als Arbeitsannahme stehen 85% des letzten Gehalts zu Buche, war sich aber sicherlich über die Zeit noch verändern wird.

Meinen Ruhestand werde ich über 3 Säulen finanzieren. Meine Staatliche Rente in die ich als Arbeitnehmer einzahle. Meine Betriebsrente, die aus einer Mischung von Arbeitgeber Zuschuss und Entgelt Umwandlung finanziert wird. Und zu guter Letzt meinen Investitionen, die ich Moment an der Börse und nebenher bei P2P Krediten und Kryptowährungen tätige.

Einkommen aus staatlicher Rente 

Nach heutigem Stand bekomme ich ab Februar 2039 eine Rente in der Höhe von 43% meines letzten netto Gehalts. Damit ist die dann entstehende Versorgungslücke ca. 42 %.

Einkommen aus betrieblicher Rente

Meine betriebliche Altersvorsorge wird nochmal ca. 10 % drauflegen. Bei meinem Zielwert von 85 % bleiben nun noch ganz erklärliche 32% an Rentenlücke übrig.

Ich habe hier bewusst die Themen Einkommensteuer und Krankenversicherung erstmal unterschlagen. Diese dürfen aber auch nicht vergessen werden.

Kapitalbedarf Ermittlung

Grundlage für den Kapitalbedarf ist die Frage, wie hoch die Verzinsung sein wird. Meine heutige Antwort lautet 3% Verzinsung vom Kapital. Diesen Wert halte ich für realistisch und für konservativ genug.

Somit errechnet sich im ersten Schritt das benötigte Kapital:

EinkAnno = Einkommen pro Jahr
EinkMon = Einkommen pro Monat
 

EinkAnno = EinkMon * 12 Monate

Kapital = (EinkAnno) / 3 * 100

Habe ich nun eine Rentenlücke von 1500 EUR pro Monat, würde sich ein Kapitalbedarf von 600.000 EUR ergeben.

Schlaglöcher vermeiden

Die oben beschriebene Formel ist noch nicht ganz das Ende der Fahnenstange. Leider ist das Leben nicht so einfach wie man es gerne hätte. Das gilt auch für die Ermittlung des benötigten Investments. 

Das netto Einkommen im Alter entspricht nicht dem Brutto Ertrag aus den Investitionen. Davon gehen zum einen Steuern ab. Zum anderen muss eine gewisse Inflation berücksichtigt werden.

Kapitalertragssteuer

Zunächst müssen wir berücksichtigen, dass die Einkünfte aus Investitionen immer der Kapitalertragssteuer von 25% unterliegen.

Das bedeutet, dass wir bei der Berechnung des monatlichen brutto Ertrags noch die 25% aufschlagen müssen. Damit ergibt sich folgende Formel.

EinkAnno = (EinkMon / 75 * 100) * 12 Monate

Kapital = ((EinkMon / 75 * 100) * 12 Monate) / 3 * 100

Habe ich nun eine Rentenlücke von 1.500 EUR pro Monat, würde sich ein Kapitalbedarf von 800.000 EUR ergeben. 

Mir ist bewusst, das ich den Sparer Freibetrag hier unterschlagen habe. Diese 801 Euro bzw. in unserem Fall als verheiratetes Ehepaar 1602 EUR nehme ich mir als Puffer für unvorhergesehenes.

Inflation

Alles wird teurer und so wird sich über die Zeit das benötigt Einkommen weiterentwickeln müssen. Ich sehe hier 2 Möglichkeiten zur Auswahl. Möglichkeit eins ist ein steigender Ertrag durch höhere Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Möglichkeit zwei man verbraucht nicht den ganzen Ertrag und lässt so das Kapital und damit auch die Einkünfte weiterwachsen.

Höhere Erträge aus stabilem Kapital

Höhere Erträge würden bedeuten, dass ich mein Investment von Zeit zu Zeit so anpassen müsste, dass die Verzinsung steigt.

Bei Aktien von Dividenden Aristokraten erledigen dies die Unternehmen für mich. Es besteht hier aber immer noch die Gefahr, dass die Ausschüttungsquote soweit steigt, dass diese Kurve in der Zukunft abflacht.

Als Alternative müsste man höhere Risiken eingehen. Das ist für mich ich persönlich keine Option. In diesem Lebensabschnitt will ich gerade nicht mehr so viele Risiken eingehen, da ich auf die Auszahlungen angewiesen bin.

Wachsendes Kapital

Ich habe mich für den Moment für die zweite Variante entschieden. Ich möchte über ein weiterwachsendes Kapital auch eine weiterwachsende Ausschüttung erhalten. Mir ist klar, dass ich so auch in späteren Jahren mich mit der Wiederanlage von Kapitalerträgen beschäftigen muss.

Auf der anderen Seite müsste ich dies sowieso, da aus meiner Sicht Investments nie ganz wartungsfrei sind. Der Begriff „Passives Einkommen“ ist für mich nur dann gerechtfertigt, wenn ich darauf nicht angewiesen bin. Ansonsten ist es eher ein passiveres Einkommen.

Gehen wir nun wieder von unseren 1.500 EUR pro Monat aus, so müsste das Kapital jedes Jahr so wachsen, das die angenommen 2% Inflation von den 3% Verzinsung zusätzlich abgedeckt werden.

EinkAnno = (EinkMon / 75 * 100) * 12 Monate * 1,02

Kapital = (EinkAnno) / 3 * 100

Damit ergibt sich ein Startkapital Bedarf von 816.000 EUR.

Das Ergebnis

Mein erster Gedanke: „Das schaffe ich nie!“. Vergiss es gleich wieder. Ich bin einfach zu alt, um so einen Betrag noch zu erreichen.

Nach ein oder zwei Tagen bin ich dann zur Erkenntnis gelangt, das Aufgeben natürlich keine Option ist. Der Betrag 816.000 EUR ist jetzt erstmal eine Zahl, für mich wird es einfach wichtiger sein, so viel wie möglich zu erreichen.

Die Erkenntnis, dass ich heute noch keine fixe Aussage zum Einkommen machen kann, führt dazu, dass ich eher in einen gut funktionierenden Kreislauf aus einsparen und investieren kommen muss, als mir Gedanken über fixe Ziele zu machen.

Die spannende Frage wird nun sein, wie ich möglichst erfolgreich Kapital ansparen kann. Die ersten Schritte, die hierzu gemacht habe findest Du in meinem nächsten Artikel.

Call 2 Action

Hast Du Dir auch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie viel Kapital Du benötigst, um für das Alter vorgesorgt zu haben?

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